Kosmetik:
Die Natur der Öle
Aus Samen, Nüssen und Früchten werden wertvolle Pflege-Essenzen für Ihre Schönheit gewonnen
Sie nähren, pflegen und glätten die Haut. Die Alleskönner kommen aus der Natur: pflanzliche Öle. Warum sind sie so gut für die Haut? Sie ähneln sehr der hauteigenen Lipidstruktur, und deshalb nimmt die Haut sie gut auf – ohne einen Fettfilm zu hinterlassen. Dass Öle ausschließlich trockene Haut pflegen, ist also offenbar ein Mythos.
Pflanzliche Öle wirken rückfettend, entzündungshemmend und regenerierend. Darüber hinaus enthalten sie Vitamine wie Provitamin A oder Vitamin E, beides Antioxidanzien mit Anti-Aging-Wirkung.
Vorsicht, Hautreaktionen!
Weil Pflanzenöle Vielstoffgemische sind, können sie unter Umständen Allergien auslösen. Damit empfindliche Haut nicht gereizt wird, raten Experten: Die ölhaltige Pflege zunächst ein paar Tage kleinflächig am Unterarm testen. Dabei zeigen sich aber nur bereits bestehende Allergien.
Im Folgenden haben wir einige Essenzen für die Schönheit porträtiert:
Nachtkerzenöl
Herkunft: Die strauchartige Pflanze stammt aus Amerika und hat große, gelbe Blüten. Darin verbergen sich Samen, aus denen das Öl gewonnen wird.
Wirkung: Nachtkerzenöl besteht zum größten Teil aus Gamma-Linolensäure, die zu den Omega-6-Fettsäuren gehört. Sie wird zum Aufbau der Zellmembran benötigt und stärkt die Hautbarriere.
Verwendung: In Pflegeprodukten für trockene Haut oder Neurodermitis wirkt Nachtkerzenöl sehr beruhigend.
Sanddornöl
Herkunft: Der Sanddorn, ein Strauch mit gelben bis orangefarbenen Früchten, stammt ursprünglich aus dem tibetischen Hochland. Das Öl wird aus dem Fruchtfleisch gewonnen und leuchtet rotgolden.
Wirkung: Sanddornöl ist reich an Vitamin C und E sowie ungesättigten Fettsäuren. Diese machen die Zellen aufnahmefähiger für andere Pflegestoffe. Das wirkt sich günstig auf die Hautbeschaffenheit aus.
Verwendung: Sanddornöl pflegt, desinfiziert und beugt Entzündungen vor. Es steckt in Körperölen, Lotionen und Schminkprodukten wie Gloss.
Traubenkernöl
Herkunft: Hergestellt wird Traubenkernöl in den klassischen Weinanbaugebieten. Erst wird das Fruchtfleisch der Traube entfernt, dann werden die Kerne zu Öl gepresst.
Wirkung: Da der Anteil ungesättigter Fettsäuren bei etwa 90 Prozent liegt, ist Traubenkernöl besonders verträglich und effektiv. Mit den Wirkstoffen Lezithin, einem natürlichen Emulgator, Vitamin E und Antioxidanzien schützt es zudem.
Verwendung: Viele Kosmetikprodukte gegen Falten enthalten das reichhaltige Öl. Es ist auch in der Körperpflege beliebt, da es die Haut glättet.
Mandelöl
Herkunft: Mit dem Öl der Süßmandel pflegten bereits die Menschen der Antike ihre Haut. Weil das Klima in Kalifornien optimal ist, werden dort große Mengen angebaut.
Wirkung: Mandelöl enthält nur wenig Säure. Es beruhigt strapazierte, gereizte Haut und macht sie geschmeidig.
Verwendung: Da pflanzliche Öle aufgrund ihrer chemischen Reaktionsfreudigkeit nicht lange haltbar sind, müssen sie in Cremes stabilisiert werden. Reines Mandelöl pflegt auch empfindliche Babyhaut. Außerdem wird es in der dekorativen Kosmetik eingesetzt. In Lippenstiften pflegt und glättet es.
Weizenkeimöl
Herkunft: Das Öl wird aus den nährstoffreichen Keimlingen der Weizenkörner gewonnen. Eines der wichtigsten Anbaugebiete ist Deutschland.
Wirkung: Der hohe Anteil an Vitamin E, Antioxidanzien und ungesättigten Fettsäuren schützt, Vitamin B stärkt Haut und Haar.
Verwendung: Vor allem Haarpflegeprodukte enthalten Weizenkeimöl. Es regeneriert trockene Kopfhaut und stärkt das Haar. Das enthaltene Vitamin E schützt die Haare auch etwas vor der Sonne.
Bildnachweis: W&B/Forster und Martin